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In den letzten Monaten bin ich von Lesern immer wieder auf den Staubsaugerroboter Neato botvac D85 angesprochen worden. Bei vielen gelte er als Geheimtipp unter den Haushaltsrobotern.
„Der klügste und leistungsstärkste Staubsaugerroboter“ nicht weniger verspricht der amerikanische Hersteller des Staubsaugerroboters Neato botvac D85 auf der Verpackung. Ich war sehr gespannt was wirklich dahinter steckt und habe diesen Saugroboter mal genauer unter die Lupe genommen und einige Praxistests durchgeführt.
Von der D-Bauform ähnelt der Neato botvac D85 ein wenig dem Vorwerk Roboter. Auch einige andere Details wie Display-Anordnung, Bürstenbreite, Laser-Sensoren lassen an Vorwerk denken. Der Aufbau und die Ausstattung der Sensoren ist dennoch recht unterschiedlich, es ist also keineswegs ein baugleiches oder nur leicht verändertes Gerät, wie es manchmal fälschlicherweise in Foren berichtet wird. Der Neato Botvac D85 ist quasi auch ein Nachfolger vom ebenfalls getesteten Neato Signature.
Die Ausstattung des Neato botvac D85
Der Lieferumfang des Neato botvac D85* ist eigentlich recht übersichtlich. Neben dem eigentlichen Roboter und der Ladestation wird lediglich noch ein Magnetband, 3 Hepa-Filter, eine Zusatz-Tierhaar-Gummiwalze und ein Kamm zum Reinigen mitgeliefert. Etwas verwundert war ich schon, dass bei diesem doch eher hochpreisigen Gerät keinerlei Fernbedienung enthalten ist. Um dem Roboter den Zugang zu bestimmten Stellen oder Räumen zu verbieten dient das mitgelieferte 2m lange Magnetband, was recht gut auszulegen war, jedoch manchmal ein wenig vom Roboter verschoben wurde. Möchte man weitere Stellen absperren, kann man zusätzliches Magnetband im Handel (z.B. über Amazon*) beziehen.
Für Allergiker – der Hepa-Filter des Neato botvac D85
Der Neato botvac D85* gehört zu den wenigen Staubsaugerrobotern die auch an Allergiker denken und Hepa-Filter enthalten um feinste Staubpartikel bzw. Allergene aus der Abluft zu filtern. Lediglich verwundert hat mich, dass die Filter ohne echte Gummidichtung in den Schmutzbehälter eingesetzt werden. So ist es für mich fraglich, ob nicht doch ein gewisser Luftstrom mit Allergenen einfach am Filter vorbei strömt, ich hatte jedoch nicht die Möglichkeit dieses zu messen.
Zumindest bei der Saugöffnung an dem Schmutzbehälter gab es ein Abdichtgummi, allerdings eine einfache Hartgummi Konstruktion, hier hatte ich bei anderen hochwertigen Geräten schon bessere Abdichtungen gesehen!
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Videobericht zum Neato
Einfache Wartung und gute Verarbeitung beim Neato botvac D85
Ansonsten machte der Neato botvac D85 einen recht robusten und gut verarbeiteten Eindruck. Die Bürste machte einen soliden Eindruck, war gut gelagert und konnte leicht entnommen werden. Wie bei allen Staubsaugerrobotern muss natürlich auch die Bürste des Neato botvac D85 von Zeit zu Zeit von Haaren befreit werden. Durch die gelungene Konstruktion, bei der Borsten und Gummilappen im Wechsel angeordnet sind, war dies jedoch nicht übermäßig oft notwendig. Noch besser war es bei der mitgelieferten Tierhaarwalze. Diese Tierhaarwalze enthielt gar keine Borsten mehr sondern nur noch eine Art Gummilappen, ähnlich wie man sie von dem bei uns getesteten Roomba 880 her kennt. Sie muss noch seltener gereinigt werden, da sich Haare hier sehr selten um die Bürste wickeln. Also in Punkto Wartung zeigt der Neato botvac D85 echte Stärken und ist in etwa auf ähnlichen Niveau wie der Staubsaugerroboter des Marktführers Roomba 880.
Beeindruckende Navigation Neato botvac D85
Neben der Reinigungsleistung ist die Navigation, also die Art und Weise wie sich der Roboter in einem Raum bewegt, wohl eine der zentralen Eigenschaften die Kunden zum Kauf bewegt. Ein Staubsaugerroboter der systematisch in Bahnen ein Zimmer reinigt, ist in der Regel auch schneller fertig, zudem sieht es für den Betrachter auch deutlich schöner aus wenn ein Roboter intelligent statt zufällig durch die Wohnung geistert.
In diesem Zusammenhang zeigt der Neato botvac D85 wirklich seine Stärke. Die Fahrweise erinnert ein wenig an den von uns getesteten Miele Scout RX1. Auch der Neato botvac D85 versucht natürlich Kanten gezielt abzufahren, das ist ja heute nichts Neues. Alle anderen Bereiche versucht der Staubsaugerroboter jedoch möglichst systematisch Bahn für Bahn zu reinigen. Je größer der Raum ist, bzw. je größer die freien Flächen sind, desto deutlicher kommt diese systematische Fahrweise des Neato botvac D85 zum Zuge. Um sich im Raum zu orientieren setzt der Staubsaugerroboter auf das sogenannter Laser-Mapping. Der Roboter scannt also quasi mittels seinem Laser-Sensorsystem ständig die Umgebung und versucht sich so eine Art interne Karte des Raumes zu machen. Dadurch gelingt dem Neato botvac D85 nicht nur die recht systematische Raumreinigung, sondern es gelingt ihm auch oft Kollisionen mit Möbeln oder Wänden zu verhindern. Das Wort „oft“ heißt allerdings nicht immer, denn niedrige Hindernisse werden scheinbar von den Sensoren übersehen. Auch beim Drehen bzw. Manövrieren kommt es schon öfters zu Kollisionen mit Hindernissen. Natürlich verfügt der Roboter auch über Bumper-Sensoren, er kann also auch das Anstoßen an Hindernisse erkennen und durch Rückwärtsfahrt oder Drehung reagieren. Beschädigungen oder Kratzer konnten wir während unserer kurzen Testzeit weder an Wänden noch an Möbeln feststellen. Ganz ausschließen würde ich diese aber bei bestimmter Möblierung auf Dauer nicht, denn auch der Neato botvac D85 verfügt ähnlich wie das Vorwerk Modell am hinteren Ende über etwas hervorstehende Metallkontakte. Diese sind zwar abgerundet, könnten aber unter Umständen an einigen Stellen doch Spuren hinterlassen, wie es bereits mein Kollege beim Test des Vorwerk-Gerätes festgestellt hat.
Reinigungsleistung des Neato botvac D85
Auch wenn die Navigation des Neato botvac D85 angenehm und ausgereift erscheint, so zeigte unser Praxistest mit verteiltem Schmutzpartikeln auch Schwächen. Bei stark möblierten Räumen oder kleineren Räumen gab es im Test doch immer wieder kleinere Stellen wo Schmutz zurück blieb. Die Reinigungszeit für unser Testzimmer war mit ca. 25 Minuten durchschnittlich für einen Staubsaugerroboter. Der Randbereich wurde in der Regel recht gut gereinigt.
Bei unserem bekannten Quarzsand- und Katzenstreu-Test auf einer begrenzen kleinen Testfläche schnitt der Neato botvac D85 allerdings recht schlecht ab. Zwar wurde sowohl Quarzsand als auch Katzenstreu sehr gut aufgenommen, aber die Reinigung wurde viel zu früh von dem Staubsaugerroboter beendet. Schon mit bloßem Auge war erkennbar, dass nach der kurzen Reinigungszeit von ca. 2 Minuten manche Stellen fast gar nicht gereinigt wurden. Hier half auch nicht der Reinigungmodus, der gezielt für das Reinigen kleinerer Bereiche vorgesehen war, das Ergebnis war nahezu ähnlich schlecht!
Da der Staubsaugerroboter jedoch in Räumen gewöhnlich deutlich effizienter reinigte, haben wir unseren Test mittels Testfläche nur zum Teil in die Bewertung einfließen lassen, schließlich wollen Käufer keine Testflächen sondern Räume reinigen!
Die Effizienz und Reinigungsleistung ist beim Neato botvac D85 also offenbar sehr stark von den Raumgegebenheiten abhängig, scheinbar bevorzugt das Gerät größere Räume und freie Flächen.
Schade dass der Staubsaugerroboter Neato botvac D85 offenbar keine Sensorik besitzt um Schmutz gezielt zu erkennen, wie es zum Beispiel der Roomba 880 und einige andere besitzen. Hätte er eine solche Sensorik, dann hätte er sicherlich auch unsere Testfläche wesentlich besser gereinigt und nicht vorschnell FERTIG gemeldet!
Ohne diese Sensorik hat er einfach Nachteile bei sehr stark verschmutzen Stellen.
Die Saugleistung des Neato botvac D85 machte im Praxistest einen recht guten Eindruck, hier gehört er sicherlich zu den Staubsaugerrobotern mit der höchsten Saugleistung, worauf aber auch schon die Leistungsaufnahme deutete. Dies ist bei diesem Gerät jedoch auch notwendig, denn durch die große Breite des Saugbereiches (Bürstenbreite ca. 27cm) verteilt sich der Luftstrom natürlich entsprechend, zudem reduzieren Hepa-Filter ja auch die Saugleistung weshalb viele Hersteller auf solche verzichten. Dennoch hatte er mit Quarzsand oder Katzenstreu keinerlei Probleme und machte hier einen soliden Eindruck!
Bedienung des Neato botvac D85
Wer es gewöhnt ist Staubsaugeroboter mittels Fernbedienung zu starten, der muss sich beim Neato etwas umstellen. Immerhin reicht ein Tastendruck am Gerät aus um diesen einzuschalten und ein weiterer Tastendruck startet den automatischen Reinigungsvorgang. Ein weiterer Taster am Gerät dient dazu einen begrenzten Bereich von ca. 1,2×1,8m zu reinigen. Weitere Modis gibt es beim Neato botvac D85 leider nicht. Zwar reicht dies sicherlich gewöhnlich für die meisten Fälle aus, aber vermisst habe ich schon die Fernbedienung um den Roboter gezielt zu einer Schmutzstelle navigieren zu können.
Ein programmierbarer Timer ist natürlich vorhanden. Mittels der Sensortasten und des farbigen kleinen Displays lassen sich die täglichen Reinigungsvorgänge recht einfach programmieren. Auch das Reinigen von mehreren Räumen ist mit dem Gerät kein Problem, reicht einmal die Energie nicht aus, so lädt sich der Roboter automatisch an der Basisstation auf und setzt dann an der unterbrochenen Stelle die Reinigung fort.
Besonders gut werden dabei auch Türschwellen genommen, selbst hohe Türschwellen von ca. 1 bis 2 cm machen dem Staubsaugerroboter kaum was aus. Leider hat dieser Vorteil auch wieder seine Nachteile, denn auch Hindernisse oder bestimmte Möbel, die am Boden eine niedrige Fläche aufweisen, werden dann einfach befahren. Ärgerlich war dies zum Beispiel bei unserem Kratzbaum, dessen Fußfläche praktisch ständig vom Roboter überfahren wurde. Da wir dort immer das Katzenspielzeug wie kleinen Spielzeugmäuse oder Wollknäuels lagern, wurden diese ruck-zuck von der Bürste des Neato botvac D85 eingefangen. Diese Art von Blockierungen werden jedoch vom Neato erkannt, er stoppt dann und eine entsprechende Meldung wird am Display ausgegeben.
Man kann dann die Bürste von dem Hindernis befreien und die Reinigung fortsetzen lassen.
Das Schmutzfach des Neato botvac D85 lässt sich sehr leicht entnehmen, wirkt jedoch nicht sonderlich hochwertig und duchdacht. Für die Entleerung muss man allerdings jedesmal den Hepa-Filter entnehmen, da die Saugöffnung auf der anderen Seite zum Entleeren etwas klein ist. Auch dann wird die Entleerung noch von den seitlichen Kanten erschwert, wie man es zum Teil in unserem Video sieht. Noch dazu muss man immer aufpassen das beim ausschütteln nicht der Schmutz aus der gegenüberliegenden Saugöffung gewirbelt wird.
Der Filter verschmutzt leider recht schnell, beim groben Reinigen hilft etwas der mitgelieferte Kamm. Laut Angabe soll das Schmutzfach 0,7 Liter fassen. Ich habe dies nicht nachgemessen, optisch kam es mir allerdings eher kleiner vor, was dann wohl täuschen muss.
Fazit zum Neato botvac D85
Nach über einer Woche intensiven Tests mit dem Neato botvac D85* ist mein Urteil ein wenig gespalten. Zum Einen handelt es sich um ein solides Gerät mit moderner Laser-Sensorik und durchaus guter Reinigungsleistung, insbesondere auf Hartboden.
Die Navigation und Lautstärke empfand ich durchaus als sehr angenehm, bei der Fahrt durch die Wohnung zeigt er schon Intelligenz!
Allerdings wurden Erwartungen, aufgrund von Werbung, Preis und einiger andere Presseberichte, nicht ganz erfüllt. Der Neato botvac D85 ist sicherlich kein Überflieger, der neue Maßstäbe setzt. Zwar ist die Saugleistung relativ gesehen recht hoch, aber die Leistung des Bürstensystems empfand ich als durchschnittlich. Auf glatten Boden und insbesondere auf niedrig-florigem Teppich zeigte beispielsweise der Roomba 880 mit seinen doppelten Bürsten, bei unserem Praxistest, einfach bessere Ergebnisse.
Da beide Geräte derzeit einen ähnlichen Preis besitzen, muss sich der Neato nun auch mal mit diesem messen.
Zwar reinigte der Neato botvac D85 unser Testzimmer schneller und mit angenehmerer Fahrweise, dennoch erzielte unser bisheriger Testsieger der Roomba 880 eine bessere Reinigung, sein Random-System übersah paradoxerweise öfters weniger Schmutzstellen. Die Randreinigung war bei beiden Geräten ähnlich gut, dem Roomba gelang es aufgrund seiner größeren Seitenbürste sogar oft auch ein wenig unter einem Schrank zu kehren, was der Neato weniger gut schaffte.
Besonders nachteilig war beim Neato botvac D85, dass er Schmutz offenbar weder optisch noch akustisch erkennen kann, stark verschmutze Stellen werden daher nicht intensiver gereinigt, wie es beispielsweise der Roomba 880 kann und auch macht.
In Punkto Reinigungsleistung gab es daher schon einige Abzüge beim Neato botvac D85.
Aber auch bei der Navigation, der Stärke des Neato botvac D85, hätte ich mir mehr erwartet. Dass er immer noch recht oft an Hindernisse anstößt finde ich dabei gar nicht so schlimm, ich finde es eher schade, dass es keine Funktionen gibt um gezielt bestimmte Bereiche zu markieren und zu reinigen, wie es beispielsweise der getestete LG HomBot VR6270LVMB kann. Überhaupt gefiel mir die Navigation und Fahrweise des LG HomBot VR6270LVMB noch eine Ecke besser. Immerhin konnte dieser auch Teppiche von glatten Boden unterscheiden und so seine Reinigungsleistung anpassen, was leider bei Neato auch nicht möglich ist, was auch zu einer kürzeren Laufzeit von ca. 60-70 Minuten führte.
Zu guter letzt vermisste man beim Neato botvac D85 einfach die Fernbedienung oder zumindest einen Knopf um ihn zur Ladestation zu schicken. Soll er die Reinigung mal vorzeitig beenden, muss man ihn immer per Hand zur Ladestation trage. Dabei ist auf den ersten Blick garnicht so klar erkennbar, ob er Kontakt zu den Ladekontakten hat. Das sind zwar alles Kleinigkeiten, aber in der Summe machen diese den Komfort eines Gerätes aus! Und Komfort erwartet man doch bei einem 600 Euro Staubsaugerroboter!
Angesichts des hohen Preises und der erwähnten Mankos kann ich für den Neato botvac D85 heute nicht auf unsere Empfehlungsseite aufnehmen, an die beiden bisher empfohlenen Geräte kommt er meiner Meinung noch nicht ganz heran.
Dennoch, für große Räume insbesondere mit Hartböden, vielleicht Büroräume, gibt es sicherlich auch für den Neato botvac D85 Einsatzbereiche wo seine Stärken von Vorteil sein können.
Weitere Fotos
Daten des Neato Botvac D85
Neato Botvac D85 | |
---|---|
Mittlerer Preis im Handel ca. (in Euro) | 599 € |
Fährt automatisch Basisstation nach Reinigung an | ja |
Per Fernsteuerung bedienbar | nein |
Per Handy App bedienbar | nein |
Per Timer programmierbar | ja |
Raum begrenzen | Magnetband |
Seitenbürste für Randreinigung | ja, 1 |
Ersatzteile erhältlich | ja |
Fahrstategien | Systematisch durch Laser Mapping Wandverfolgung |
Entfernungssensoren | ja, Laser |
Sensor für Absätze/Treppenkanten | ja |
Sensor für Bodenerkennung (Teppich/glatte Böden) | nein |
Sensor für optimierte Navigation im Raum | ja Laser |
HEPA Filter | ja |
Akku-Technologie | Nickel-Metallhydrid Akku Akkuleistung: 12 V 3600 mAh |
Leistungsaufnahme in Watt | max. 43 Watt |
Ladezeit bei leerem Akku ca. | 2-3 Stunden |
Maße | 335mm x 321mm x 100mm |
Gewicht mit Akku ca. | 4,1 kg |
Befahrbare Teppichhöhe | mehr als 2 cm |
Staubbehälter Volumen | angegeben ist 0,7 Liter |
Reinigungszeit in unserem Testzimmer (im Schnitt): | 23 Minuten |
Laufzeit mit vollem Akku maximal | ca. 60-90 Minuten |
Lautstärke | Herstellerangabe 70 dBA Unsere Messung max. 68,8 dBA |
Aktueller Preis
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Bewertung des Neato Botvac D85
Bewertungskriterien - Was diese bedeuten (zum Lesen aufklappen)
Die Leistung eines Roboter-Staubsaugers in einer Zahl auszudrücken ist immer problematisch, egal wie sorgfältig und ausgeklügelt das Bewertungssystem ist bzw. die Beurteilungen und Messungen erfolgen. Das liegt zum einen daran, dass die Räumlichkeiten, Möblierung, Bodenbelege bei jedem von Euch anders aussehen werden. Zum anderen sind die Anforderungen und Vorstellungen von dem was der Roboterstaubsauger leisten soll, bei vielen völlig unterschiedlich. Es ist daher schwer eine Bewertung zu schaffen, die allen Vorstellungen gerecht wird.
Dennoch haben wir versucht die Leistung der Saugroboter auch in einer Bewertung (sprich Punktzahl 1 bis 10) wiederzugeben. Da wir allerdings in den letzten Jahren schon unzählige Saugroboter getestet haben, konnten wir darin auch unsere lange Erfahrung einbringen.
Hier nur eine kurze Erläuterung zu den Bewertungskriterien, genauere hinweise zur Bewertung findet ihr auf der Seite: Bewertungskriterien
Als Hilfestellung hier nur eine kurze Erläuterung zu den einzelnen Bewertungskriterien:
Reinigung Teppich
Diese Bewertung ist vor allem wichtig wenn Ihr Teppich im Haus habt, je höher der Wert desto besser! Habt ihr keinen oder kaum Teppich im Haus, ist diese Bewertung für euch weniger wichtig.
Die Bewertung basiert auf Tests mit Quarzsand auf verschiedenen Teppichen, sowohl auf unserer Testfläche als auch im Wohnraum. Auch die Aufnahme von Katzenhaaren und Aufnahme von Haushaltschmutz wurde beurteilt. Die höchste Gewichtung hat der 20 Minütige Quarzsandtest.
Hartboden & Ecken/Ränder
Diese Bewertung ist vor allem dann wichtig wenn Ihr sogenannten Hartboden im Haus habt, also z.B. Laminat, Parkett, Vinyl, Fliesen oder ähnliches. Da Hartboden relativ einfach zu saugen ist, solltet ihr hier auf einen möglichst hohen Wert achten.
Um die Fähigkeiten auf Hartboden zu bewerten haben wir mehrere Tests mit Quarzsand, aber auch grobem Katzenstreu und Semmelmehl (Paniermehl) auf unserer Testfläche gemacht. Die Ergebnisse setzen sich aus Beurteilungen in zeitlichen Abständen und Messungen der aufgenommenen Schmutzmenge zusammen. Um die Randreinigung zu testen wurde zudem Schmutz gezielt am Rand der Testfläche verteilt, zudem wurde die Randverfolgung in den Wohnräumen beurteilt.
Navigation / Fahrverhalten
Diese Bewertung gibt an wie schnell und wie genau der Saugroboter einen Wohnraum oder eine Etage abfährt. Je höher der Wert, desto kürzer ist gewöhnlich auch die benötigte Reinigungszeit. Diese Angabe ist vor allem dann wichtig, wenn Ihr mit dem Roboter mehr als einen Raum in einem Durchgang reinigen wollt. Wenn Ihr den Roboter ohnehin immer nur einzelne Räume saugen lassen wollt, vielleicht sogar in Abwesenheit per Timer, dann ist dieses Kriterium weniger wichtig.
Roboter mit Zufallsstrategie (Random-Fahrstrategie) haben hier immer eine niedrigere Bewertung, dennoch müssen diese bei einzelnen Räumen nicht weniger gründlich reinigen. Nicht selten sind Random-Roboter bei einzelnen Räumen sogar gründlicher. Werden jedoch mehrere Zimmer in einem Reinigungsvorgang gesaugt, dann wiederum nicht diese Bewertung sehr wichtig.
Bewertet werden aber auch andere Dinge wie das Auffinden der Ladestation, Erkennung von flachen Hindernissen, Navigation im dunklen etc. (näheres siehe hier)
Handhabung / Komfort
Diese Bewertung gibt an wie komfortabel und einfach der Saugroboter im Alltag genutzt werden kann. Da es bezüglich der Handhabung unterschiedliche Vorstellungen und Gewohnheiten gibt, solltet man diese Bewertung nicht Übergewichten.
Bewertet wird u.a. der Umgang mit dem Schmutzfach, Filter, Bürste und ob Dinge wie Fernbedienung, virtuelle Wand, Timer die Arbeit erleichtern. Auch eine kurze Reinigungszeit erhöht die Bewertung da dies im Alltag praktischer ist.
Ausstattung / Funktionen
Diese Bewertung gibt an was alles zum Lieferumfang gehört bzw. welche Funktionen und wichtigen Sensoren vorhanden sind.
Unter anderem wird bewertet ob Timer, Ladestation, Smarthone-App,Feinstaubfilter, WLAN, Wischfunktion, Schmutzsensor, Sensor zur Raumorientierung und vieles mehr vorhanden sind. Berücksichtigt wird auch die Kapazität des Akkus und des Schmutzbehälters. Dabei werden bestimmte Dinge wie z.B. Ladestation natürlich höher gewichtet.
Alle Bewertungen haben wir sehr sorgfältig mit hohem Zeitaufwand erstellt. Wir führen unsere Tests neutral, objektiv und sachkundig durch. Beurteilungen erfolgen nach Möglichkeit immer vom gleichen Experten um unterschiedliche Einschätzungen zu vermeiden. Trotz großer Sorgfalt können wir natürlich auch Fehler machen, daher können wir keinerlei Gewähr für die Bewertungen und Aussagen übernehmen. Nähere Infos auf der Seite Bewertungskriterien.
Wir hoffen der Test konnte euch helfen. Wenn ihr uns unterstützen wollt, empfehlt uns weiter.
Unsere Punkte könnt Ihr auch in eine Note umrechnen / Bewertungszuordung
- 0 -2,4 Mangelhaft
- 2,5 bis 4,4 Ausreichend
- 4,5 bis 6,4 Befriedigend
- 6,5 bis 8,4 Gut
- 8,5 bis 10 Herausragend
Hallo, ich habe mich mal wieder durch ihre Tests durch gelesen. Sie sagen ja der Neato ist fast Baugleich wie der Vorwerk VR200.
Das Vorwerk bei Neato seine Saugroboter einkauft haben sie nicht erwähnt. Wissen müssten sie das ja.
Vorwerk hat dabei aber auch seine Leute mit einspielen lassen z.B. bei der Software die bei VR200 deutlich besser ist, Fernbedienung u.s.w.. Sowie verfügt der VR200 über ein Wlan Schnittstelle. Die aber bis heute nicht freigeschaltet ist.
Wann werden sie denn mal wieder die neuen Modelle Testen wie den Neato Connected oder den iRobot Roomba 980?
Bei Neato Connected lässt sich schon mal sagen das er bei einigen Lieferungen Mängel hatte. Sprich die Bürsten gingen nicht auf ganz auf den Boden. Das hat zur Folge das er nicht richtig den schmutz aufnimmt.
Aber das könnte auch daran liegen das sie vielleicht den Auftraggeber der es herstellen soll gewechselt haben. Gibt viele Aspekte.
Wir wissen es nicht.
Können sie uns da Infos geben wann sie die Top Geräte Testen werden.
Danke
Gruß Erwin
Hallo, da haben Sie was falsch gelesen! Ich habe nicht behauptet das der Neato und Vorwerk VR200 fast baugleich sind. Im Gegenteil, ich habe darauf hingewiesen das es durchaus deutliche Unterschiede gibt! Das Vorwerk mit Neato kooperiert ist mir bekannt, das sagt aber noch nichts über die Qualität der jeweiligen Modelle aus. Viele deutsche Markenfirmen lassen ihre Geräte von einem ausländischen Unternehmen unter eigenem Namen produzieren, bei manchen ist es bekannt bei manchen nicht. Ich finde nicht das man das unbedingt thematisieren muss weil es heute die Regel ist!
Bei einem Test konzentriere ich mich jeweils auf die Leistung des Gerätes, ganz unabhängig vom Hersteller, um ein möglichst objektives Ergebnis zu erlangen.
Auch die neuen Spitzengeräte iRobot Roomba 980 und von Neato 945-0181 Botvac Connected* werden wir bald testen Ich bin da auch ein wenig davon abhängig wann uns die Hersteller ein Testgerät bereit stellen. Da die Geräte aber noch brandaktuell und sehr teuer sind, ist es meiner Meinung nicht unbedingt schlecht wenn man nicht zu den ersten Käufern gehört, sie werden sicher noch preiswerter! Auch erwarten wir in Punkto Reinigungsleistung keine großen Veränderungen, aber warten wir es mal ab was der Test zeigt.
Gruß Frank
Zur Info, ich habe 2 große Hunde und einer Kater. Ich stehe vor den entscheidung den Roomba 871 oder den D85 zu kaufen.
Ich habe nur Böden mit Fliesen ohne teppiche. Sind da (stand jetzt) 130€ Preisunterschied gerechfertigt oder kann man bei dem Preisunterschied besser den D85 nehmen?
Nach meiner Erfahrung ist zwar der Roomba 871 schon etwas gründlicher, aber wenn du keinerlei Teppich hast ist der Unterschied nicht so gewaltig. Du wirst vermutlich mit dem D85 auch zufrieden sein. Aber letztlich musst du das entscheiden, notfalls würfeln 😉
Anschauen solltest du dir vielleicht auch den LG, auch ein schönes Gerät!
[…] stärkere Saugleistung als die teureren Spitzenmodelle wie Roomba 980, Miele Scout RX1, LG Homebot, Neato Botvac und andere Spitzenroboter bieten. Ob diese Angabe genau stimmt können wir mangels Messlabor […]
[…] Roboter Neato Botvac D85 im Test […]
Hallo,
deine Tests sind super nur leider finde ich bei vielen Robotern keine Angabe zu den Höhenunterschieden die sie überwinden können…
Für uns ist das sehr wichtig und ein KO-Kriterium, da unsere Türschwellen 2-2,1cm hoch sind und der Roboter die ganze Wohnung (100 m²) auf einmal reinigen soll, während wir arbeiten.
Hast du vielleicht ein oder zwei Empfehlungen für uns? Wichtig ist eben nur dass er die 2,1cm schafft und ggf. zum Laden zurückfährt und dann weitersaugt bis die ganze Wohnung geschafft ist. Böden haben wir nur Hartböden…
Vielen Dank und liebe Grüße!
Solch große Höhenunterschiede machen den meisten Robotern Probleme. Lediglich der Dyson 360* oder Vorwerk* könnte da wirklich helfen.
Hey Frank,
zunächst vielen Dank für deine ausführlichen Tests, welche ich sehr gut finde. Da wir selbst zwei Stubentiger haben wollten wir in der Reinigung der Wohnung etwas Unterstützung und haben uns dabei für einen gebrauchten D85 entschieden.
Mit der Navigation und Reinigungsleistung sind wir sehr zufrieden (Wahnsinn, was der aus unserem Hochflorteppich im Wohnzimmer holt obwohl dieser regelmäßig mit einer Teppichbürste gesaugt wurde).
Du schreibst in deinem Test, dass es keine Möglichkeit gibt den Staubsauger zurück zu schicken und man nicht sieht ob der Roboter lädt. Beide Funktionen sind aber (vielleicht auch nachträglich) vorhanden.
Pausiere ich die Reinigung, habe ich die Möglichkeit den D85 zur Station zu schicken. Ist er dort angekommen oder setze ich Ihn manuell an die Kontakte, signalisiert Er das aufladen durch oranges pulsieren der Starttaste (das Haus). Das könntest du noch ergänzen. 😉
Danke für die Ergänzung.